Kultur: Gymnasiasten arbeiten mit Studio zusammen
Abiturienten
drehen
Horrorfilm
Von unserem Mitarbeiter
Martin Vögele
so die 21-jährige Hauptdarstellerin
Charlotte Sophie Meyn, die zudem
zusammen mit Regisseur Alexander
Borodynja das Drehbuch geschrie-
ben hatte.
Jedoch müssen die Protagonisten
feststellen, dass in der nach ihrem
freiwilligen Dahinscheiden erwor-
benen Allmacht Trost- und Bedeu-
tungslosigkeit liegt. Das wurde mit
Witz und Stilwillen mutig in Szene
gesetzt, scheut nicht explizite Spra-
che und das eine oder andere blutige
Splatter-Moment.
Premierenfeier mit Filmmusik
Die Produktionsleitunghatten Char-
lotte Sophie Meyn, Raissa Imenitova
und Valentina Suspanov inne. Mo-
derator Hans-Uwe Daumann, Leiter
des Hauses der Medienbildung, hat-
te vor der Vorführung charmant an-
gekündigt, „draußen gerne als Be-
treuer zur Verfügung zu stehen",
sollte das Gezeigte dem einen oder
anderen Zuschauer zuviel werden.
Neben den jungen Darstellern ver-
körperte Kleinkünstler Joe Pennal ei-
nen Friedhofswächter.
Auf der anschließenden Premie-
renfeier spielten Rembert Baumann
(im Film ein Fernsehansager) und
seine Band die Falschspieler, deren
Lieder im Film neben dem Sound-
track von Klaus Rübsaamen einge-
setzt wurden.
„Wozu brauchst Du die Ewigkeit?",
fragte der über die Leinwand flim-
mernde Filmtitel und addierte pro-
vokant: „Stirb, wenn Du cool bist".
Zusammen mit 30 Abiturienten aus
mehreren Gymnasien der Chemie-
stadt und der Region hatte das vom
russischen Schriftsteller Alexander
Borodynja gegründete A&R Studio
Ludwigshafen vor zwei Jahren be-
gonnen, einen No-Budget-Horror-
film zu produzieren. Das Ergebnis
dieses ambitionierten Vorhabens
präsentierte der Verein Kultur-
Rhein-Neckar bei einer gut besuch-
ten Premierenfeier im Bürgermeis-
ter-Reichert-Haus.
„Wozu brauchst Du die Ewigkeit"
ist ein bunter filmischer Stilmix, der
sich dem ernsten Thema Selbstmord
mit schwarzem Humor und satiri-
schen Anspielungen nähert: Ange-
siedelt in einem Endzeitszenario
(eine Schweinepest-Epidemie for-
dert in großem Stil ihre Opfer),
schlägt er den cineastischen Bogen.
Er spielt zwischen Todes- und Aufer-
stehungsmythos, Vampirfilm, Un-
derground-Kino und adoleszenter
Befindlichkeitsstudie.
Der Film handelt von fünf jungen
Menschen, die „immer auf der Su-
che nach dem nächsten Kick" sind,
30 Abiturienten mehrerer Gymnasien haben gemeinsam den Film „Wozu brauchst Du
die Ewigkeit" gedreht.                                                                                                   bild: zg